Zehn Monate nach Einführung der Pflicht zum Angebot dynamischer Stromtarife zeigt sich ein ernüchterndes Bild. Laut der Bundesnetzagentur nutzen bislang nur wenige Haushalte die neuen Möglichkeiten, obwohl sie beim Stromsparen helfen könnten. Seit dem 1. Januar 2025 müssen Energieversorger mindestens einen dynamischen Stromtarif anbieten. Wir haben berichtet, wie die gesetzliche Regelung funktioniert (Dynamische Stromtarife ab 2025 Pflicht – was Verbraucher wissen sollten).
Kaum Nutzung trotz Pflichtangebot
Die Nachfrage nach dynamischen Tarifen bleibt bisher gering. Nur rund 2,8 Prozent der Haushalte verfügen über ein intelligentes Messsystem, das für diese Tarifmodelle notwendig ist. Das Messstellenbetriebsgesetz wurde am 25. Februar 2025 novelliert und verpflichtet Messstellenbetreiber, bei Haushalten mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen oder Wallboxen künftig zusätzlich eine Steuerungseinrichtung einzubauen. Erst dadurch wird eine viertelstündliche Abrechnung nach Börsenpreisen möglich.
Technik entscheidet über Einsparpotenzial
Dynamische Tarife passen den Strompreis in Echtzeit an den Börsenwert an. Verbraucher können Kosten sparen, wenn sie ihren Verbrauch in Zeiten hoher Wind- oder Solarstromproduktion verlagern. Haushalte mit Smart Meter und steuerbaren Geräten wie E Autos oder Wärmepumpen profitieren am stärksten. Auch über das Energiewirtschaftsgesetz (§ 14a EnWG) können Netzentgelte reduziert werden, wenn steuerbare Geräte in die Laststeuerung eingebunden sind.
Vergleichen lohnt sich
Wer ein intelligentes Messsystem nutzt, kann prüfen, ob sich der Wechsel lohnt – in unserem Vergleich für dynamische Stromtarife.