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Ein eigenes Blockheizkraftwerk (BHKW): Lohnt sich die Investition für Ihr Zuhause?

Das erwartet Sie in diesem Artikel

Blockheizkraftwerke (BHKWs) gewinnen durch ihre hohe Effizienz und Umweltfreundlichkeit zunehmend an Beliebtheit. Sie produzieren gleichzeitig Wärme und Strom und nutzen somit die eingesetzte Energie maximal aus. Doch lohnt sich die Investition in ein BHKW? Und welche Fördermöglichkeiten gibt es?

    Was ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW)?

    Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist ein dezentral betriebenes Energieerzeugungssystem, das Wärme und Strom durch Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizsystemen nutzt ein BHKW die eingesetzte Energie besonders effizient: Es produziert etwa drei Viertel Wärme und ein Viertel Strom. Die kompakten Anlagen gibt es als Nano-BHKW für Einfamilienhäuser (bis 2,5 kW Leistung) und Mikro-BHKW für größere Gebäude (bis 15 kW Leistung).

    Funktionsweise eines BHKW

    Ein BHKW wird in der Regel durch einen Verbrennungsmotor angetrieben, der über einen Generator Strom erzeugt. Die dabei entstehende Abwärme wird zum Heizen des Gebäudes oder zur Warmwasserbereitung genutzt. Abhängig vom verwendeten Brennstoff kann ein BHKW mit Erdgas, Flüssiggas, Biogas, Holzpellets oder Heizöl betrieben werden. Für eine höhere Effizienz gibt es zudem Brennstoffzellen-BHKWs, die durch Wasserelektrolyse grünen Wasserstoff nutzen können. Diese modernen Systeme bieten den Vorteil, deutlich weniger CO₂ zu emittieren.

    Kosten und Amortisation eines BHKW

    Die Anschaffungskosten eines BHKWs für ein Einfamilienhaus liegen je nach Leistung und Zubehör zwischen 10.000 und 30.000 Euro. Die Installation kann zusätzlich 5.000 Euro kosten, und die jährlichen Betriebskosten belaufen sich auf etwa 200 bis 800 Euro für Wartung und Energieverbrauch.

    Um die Amortisationszeit zu verkürzen, ist eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote des selbst erzeugten Stroms entscheidend. Ein Beispiel: Ein Haushalt mit einem Energiebedarf von 20.000 kWh pro Jahr kann mit einem BHKW etwa 1.940 Euro an Gasbetriebskosten einsparen. Dazu kommen durch den Eigenverbrauch und die Einspeisung ins Netz noch zusätzliche Einnahmen.

    Förderung für Blockheizkraftwerke: Überblick und aktuelle Programme

    In Deutschland gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten für BHKWs, die sowohl Investitionszuschüsse als auch Einspeisevergütungen umfassen. Diese Förderungen lassen sich in Bundes-, Landes- und Kommunalprogramme unterteilen, die jeweils unterschiedliche Anforderungen und Vorteile bieten.

    1. KfW-Förderung für Blockheizkraftwerke

    Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet mehrere Programme an:

    • Programm 270 „Erneuerbare Energien – Standard“: Hier können alle privatwirtschaftlichen Antragsteller, wie Privatpersonen und Unternehmen, günstige Kredite bis zu 150 Millionen Euro pro Projekt beantragen. Diese Förderung richtet sich besonders an BHKWs, die mit Biomasse, Biogas oder Erdwärme betrieben werden.

    • Programm 261 „Wohngebäude – Kredit“: Dieses Programm vergibt zinsgünstige Darlehen mit Tilgungszuschüssen zwischen 5 und 25 Prozent für Maßnahmen zur Sanierung von Effizienzhäusern. Die Förderhöhe kann bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit betragen, wenn das BHKW als Brennstoffzelle genutzt wird und ausschließlich mit Wasserstoff oder Biomethan arbeitet.

    • Programm 297 „Klimafreundlicher Neubau“: Für Neubauten, die eine besonders nachhaltige Energieversorgung benötigen, gewährt die KfW Kredite bis zu 150.000 Euro. Voraussetzung ist, dass das BHKW mit grünem Wasserstoff oder Biomethan betrieben wird.

    Wichtig: Die KfW-Fördermittel sind häufig nicht mit anderen Förderungen, wie der KWK-Vergütung, kombinierbar. Es ist ratsam, vor Antragstellung alle Optionen sorgfältig zu prüfen und gegebenenfalls einen Energieberater hinzuzuziehen.

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    2. Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) – Zuschuss für Einzelmaßnahmen

    Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet eine attraktive Förderung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude für Einzelmaßnahmen (BEG EM). Diese richtet sich an Eigentümer, die ihre Gebäude mit einer Brennstoffzellenheizung ausstatten, die ausschließlich mit Biomethan, grünem oder blauem Wasserstoff betrieben wird. Die Zuschusshöhe beträgt 30 Prozent der förderfähigen Kosten und kann sich durch folgende Boni steigern:

    • 20 Prozent Geschwindigkeitsbonus: Für den Austausch von älteren Heizsystemen wie Biomasse- oder Gasheizungen (mindestens 20 Jahre alt).

    • 30 Prozent Einkommensbonus: Selbstnutzende Eigentümer mit einem zu versteuernden Einkommen von maximal 40.000 Euro können diese Förderung in Anspruch nehmen.

    Beispiel: Ein selbstnutzender Eigentümer kann für die Sanierung und den Austausch einer alten Ölheizung durch ein Brennstoffzellen-BHKW eine Förderung von bis zu 70 Prozent der Investitionskosten erhalten. Bei einer Investitionssumme von 25.000 Euro wären das bis zu 17.500 Euro Zuschuss. 

    3. KWK-Vergütung und Einspeisevergütung

    Das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) bietet eine weitere Möglichkeit, die Betriebskosten eines BHKWs zu senken. Es fördert die Einspeisung des selbst erzeugten Stroms ins Netz und bietet dabei folgende Vergütung:

    • 8 Cent pro kWh für den eingespeisten Strom
    • 4 Cent pro kWh für den selbst verbrauchten Strom

    Die KWK-Vergütung ist auf 30.000 Betriebsstunden für Neuanlagen begrenzt und wird vom Netzbetreiber ausgezahlt. Alternativ besteht für Anlagen bis 2 kW elektrischer Leistung die Möglichkeit, die Vergütung pauschal auszahlen zu lassen. So können bis zu 4.800 Euro auf einmal gezahlt werden (60.000 Betriebsstunden à 4 Cent).

    4. Steuerliche Förderung für Blockheizkraftwerke

    Eine weitere Option für private Haushalte ist der Steuerbonus für die Sanierung. Dieser ermöglicht es, 20 Prozent der Sanierungskosten von der Steuer abzusetzen, verteilt über drei Jahre. Die Förderung ist dabei auf 40.000 Euro begrenzt und kann mit anderen Maßnahmen kombiniert werden.

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    Förderung durch die Bundesländer und Kommunen

    Viele Bundesländer, wie Nordrhein-Westfalen und Bayern, sowie kommunale Programme bieten ebenfalls Zuschüsse oder günstige Kredite für die Installation eines BHKWs. Es empfiehlt sich, im Vorfeld die Fördermittel-Datenbanken wie die der BAFA oder Co2online zu konsultieren, um alle potenziellen Förderungen und Zuschüsse zu nutzen.

    Wirtschaftlichkeit und Amortisation eines BHKW: Beispielrechnung

    Angenommen, ein Haushalt hat einen jährlichen Wärmebedarf von 20.000 kWh und nutzt ein Mikro-BHKW mit einer jährlichen Stromproduktion von 4.500 kWh. Bei einem Eigenverbrauch von 1.125 kWh und einer Einspeisung der restlichen 3.375 kWh ergeben sich folgende Einsparungen und Einnahmen:

    • Stromeinsparungen: 1.125 kWh × 0,41 € = 461,25 €
    • Einspeisevergütung: 3.375 kWh × 0,08 € = 270,00 €
    • KWK-Zuschuss: 4.500 kWh × 0,04 € = 180,00 €

    Gesamte Ersparnis: 461,25 € + 270,00 € + 180,00 € = 911,25 Euro pro Jahr.

    Je nach Anlagenkosten und Förderungen könnte sich das BHKW in etwa 10 bis 15 Jahren amortisieren.

    Lohnt sich ein eigenes BHKW?

    Ein Blockheizkraftwerk lohnt sich vor allem für Haushalte mit einem hohen Wärmebedarf und ganzjähriger Wärmenutzung. Durch die umfangreichen Fördermöglichkeiten wie Zuschüsse der KfW, die KWK-Vergütung und steuerliche Vorteile lässt sich die Anfangsinvestition deutlich reduzieren. Für eine wirtschaftlich sinnvolle Investition sollte das BHKW in einem gut geplanten, energieeffizienten Umfeld installiert werden.

    Mit einem BHKW können Sie langfristig Heizkosten sparen, den Eigenverbrauch erhöhen und zur Energiewende beitragen. Nutzen Sie Fördermöglichkeiten und eine fachgerechte Planung, um die Wirtschaftlichkeit Ihres BHKWs zu maximieren.

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