Seit Einführung des 24-Stunden-Stromanbieterwechsels häufen sich die Beschwerden über untergeschobene Stromverträge. Wie die Verbraucherzentrale Niedersachsen berichtet, nutzen unseriöse Anbieter die Marktlokationsidentifikationsnummer (MaLo-ID), um ohne Wissen der Kunden einen Wechsel einzuleiten.
Wie die Masche funktioniert
Die MaLo-ID kennzeichnet jede Verbrauchsstelle und ist für den Wechselprozess unverzichtbar. Genau das machen sich dubiose Firmen zunutze: Bei Cold Calls oder Haustürbesuchen sollen Verbraucher ihre MaLo-ID preisgeben. Damit können Anbieter bestehende Verträge im Hintergrund kündigen und unbemerkt neue Verträge abschließen. Betroffene erfahren oft erst durch ein Kündigungsschreiben ihres bisherigen Versorgers oder durch eine Lieferbestätigung, dass sie den Anbieter gewechselt haben.
Auch erschlichene Unterschriften sind ein Problem. Vertreter tarnen Vertragsformulare oft als bloße Empfangsbestätigung für Infomaterial – tatsächlich handelt es sich um eine Zustimmung zum Vertragsabschluss. Teilweise werden sogar fingierte Daten ergänzt, die für den Wechselprozess ausreichen.
Verbraucherzentralen schlagen Alarm
„In den letzten Monaten verzeichnen wir auffallend viele Beschwerden über untergeschobene Stromverträge“, erklärt René Zietlow-Zahl, Energierechtsexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Er rät dringend:
- Die MaLo-ID niemals leichtfertig weitergeben
- Bei Haustür- und Telefonwerbung keine persönlichen Daten preisgeben
- Ungewollte Verträge sofort widerrufen und anfechten
Ein kostenloser Musterbrief für den Widerruf steht auf den Webseiten der Verbraucherzentrale zur Verfügung.
So wechseln Sie sicher den Anbieter
Ein Anbieterwechsel ist grundsätzlich einfach und kann mehrere Hundert Euro im Jahr sparen – aber nur über seriöse Vergleichsportale. Unser geprüfter Strompreisvergleich zeigt Ihnen zuverlässig alle verfügbaren Tarife an Ihrem Wohnort. Garantiert vertrauenswürdige Anbieter erkennen Sie zusätzlich an unserem Gütesiegel Deutschlands beste Stromanbieter.