Hamburg – Immer mehr Haushalte in Deutschland wechseln ihren Stromanbieter, doch in Hamburg stecken noch viele Verbraucher im teuren Grundversorgungstarif. Das geht aus dem aktuellen Monitoringbericht der Bundesnetzagentur hervor. Demnach lag der Anteil der Kunden in der Grundversorgung 2024 zwar bei nur noch 23 Prozent – doch diese Gruppe zahlt nach wie vor deutlich mehr als Kunden mit Sonder- oder Wettbewerbstarifen.
Deutliche Preisunterschiede in Hamburg
In der Hansestadt zeigt sich das Problem besonders deutlich: Für 4.000 Kilowattstunden Strom im Jahr berechnet der Grundversorger Vattenfall im Tarif „Hamburg Basis“ aktuell rund 1.778 Euro. Ein vergleichbarer Vertrag bei einem Wettbewerbsanbieter kostet im selben Zeitraum nur etwa 1.097 Euro. Das entspricht einer Mehrbelastung von über 680 Euro pro Jahr für Haushalte, die in der Grundversorgung verbleiben.
„Unsere Daten zeigen: Wer die Grundversorgung verlässt, kann mehrere Hundert Euro im Jahr sparen“, betonte BNetzA-Präsident Klaus Müller bei der Vorstellung des Berichts im Juli. Allein 2024 sparten deutsche Haushalte durch Anbieterwechsel insgesamt rund 2,2 Milliarden Euro.
+ + + Finden Sie jetzt einen günstigen Stromanbieter in Hamburg. + + +
Wechselbereitschaft steigt bundesweit
Die Behörde verzeichnete im vergangenen Jahr mehr als zehn Millionen Stromanbieterwechsel – ein neuer Höchststand. In Hamburg ist das Interesse ebenfalls gestiegen, wie Branchenkenner berichten. Dennoch verbleibt ein erheblicher Teil der Kunden in der Grundversorgung. Gründe sind oft mangelnde Information oder die Sorge vor komplizierten Wechselprozessen.
Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt jedoch: „Die Grundversorgung gehört fast immer zu den teuersten Tarifen am Markt. Wer nicht aktiv wechselt, zahlt drauf.“
+ + + Finden Sie jetzt einen günstigen Stromanbieter in Hamburg. + + +
Hintergrund: Warum Grundversorgung so teuer ist
Grundversorgungstarife stehen automatisch allen Haushalten zur Verfügung, die bei Einzug keinen eigenen Vertrag abschließen. Sie gelten als sichere, aber eben auch kostspielige Lösung. Wettbewerbliche Anbieter kalkulieren meist günstiger, da sie Neukunden mit Preisgarantien oder Boni anlocken.
Laut Bundesnetzagentur lagen die durchschnittlichen Strompreise im April 2025 bei 40,1 Cent je Kilowattstunde – ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Wettbewerbliche Anbieter boten jedoch schon ab 38,2 Cent/kWh an. Ähnliche Unterschiede bestehen beim Gas: Hier zahlten Kunden in der Grundversorgung im Schnitt 12,8 Cent/kWh, bei Alternativanbietern nur 11,6 Cent/kWh.