Während deutsche Haushalte im EU-Vergleich mit rund 40 Cent pro Kilowattstunde am oberen Ende liegen, zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher in Ungarn im Durchschnitt weniger als 10 Cent. Kein anderes Land in der Europäischen Union hat derzeit niedrigere Strompreise.
Staatlich gedeckelte Energiepreise
Der Hauptgrund liegt in der Energiepolitik der ungarischen Regierung. Bereits seit 2013 gelten in Ungarn feste Obergrenzen für Strom- und Gaspreise. Der Staat übernimmt einen Teil der tatsächlichen Kosten, um die Endpreise für private Haushalte stabil zu halten. Diese Preisdeckel gelten weiterhin, obwohl die Energiepreise an den Großhandelsmärkten zwischenzeitlich stark schwankten.
Subventionen statt Marktpreise
Der niedrige Preis wird also nicht durch günstige Erzeugung oder Netzkosten erreicht, sondern durch staatliche Zuschüsse. Finanziert werden sie über den Staatshaushalt und teilweise durch Sonderabgaben auf Energieunternehmen. Fachleute kritisieren das Modell als teuer und langfristig riskant, weil es Investitionen in neue Energieanlagen bremst.
Zum Vergleich: In Deutschland zahlen Haushalte aktuell rund 40 Cent pro Kilowattstunde.










