Seit dem 1. Januar 2025 müssen Stromversorger in Deutschland sogenannte „dynamische Stromtarife“ anbieten. Dazu zählt auch der neue Tarif „Brillant Strom Natur dynamisch“ von Brillant Energie, der auf Ökostrom basiert. Diese Tarifform kann für Verbraucherinnen und Verbraucher Einsparungen ermöglichen, bringt jedoch gleichzeitig einige Herausforderungen mit sich.
Dynamische statt fester Strompreise
Beim dynamischen Stromtarif richten sich die Kosten pro Kilowattstunde (kWh) nicht mehr nach einem festen Preis für 12 oder 24 Monate. Stattdessen werden viertelstündliche Börsenpreise direkt an die Endverbraucher weitergegeben. Zusätzlich fallen – wie auch in klassischen Tarifen – fixe Grundkosten sowie Steuern, Abgaben und Umlagen an.
Die Strombörse veröffentlicht jeden Tag im Voraus die einzelnen Preiseinheiten für den Folgetag. Über Online-Kundenportale oder Smartphone-Apps sind diese leicht einsehbar, sodass sich energieintensive Tätigkeiten, etwa das Laden eines Elektroautos, bewusst in günstige Zeitfenster verschieben lassen.
Potenzielle Vorteile
- Preisvorteile bei geringerer Nachfrage: Bei hohem Angebot, zum Beispiel bei starkem Wind oder intensiver Sonneneinstrahlung, kann Strom besonders günstig sein.
- Transparenz und Kontrolle: Nutzerinnen und Nutzer haben die Möglichkeit, ihren Verbrauch gezielt zu managen und von den jeweiligen Marktpreisen zu profitieren.
- Regelmäßige Abrechnung: Viele Anbieter verrechnen monatlich, was die Kostenplanung vereinfacht und einen kurzfristigen Wechsel zurück zu einem klassischen Tarif ermöglicht.
Mögliche Nachteile
- Keine Preisgarantie: Bei anhaltend hohen Börsenpreisen oder starker Nachfrage kann der Strom teurer werden als in Festpreistarifen.
- Erhöhter Aufwand: Ohne automatisierte Smart-Home-Geräte erfordert ein dynamischer Tarif viel Eigeninitiative, da stromintensive Geräte manuell zu günstigen Zeiten genutzt werden müssen.
- Anteil fixer Kosten bleibt: Steuern, Netzentgelte und Abgaben bleiben unabhängig vom Börsenpreis bestehen und begrenzen das Einsparpotenzial.
Smart Meter als technische Voraussetzung
Damit ein dynamischer Tarif korrekt abgerechnet werden kann, ist ein intelligentes Messsystem (iMSys) erforderlich. Dieses besteht aus einem digitalen Stromzähler und einem Smart Meter Gateway, das den Verbrauch in Echtzeit oder in kurzen Intervallen übermittelt. Haushalte mit einem Stromverbrauch über 6.000 kWh pro Jahr, einer Wärmepumpe oder einer Wallbox müssen seit 2025 ein solches System einbauen lassen. Wer weniger verbraucht, kann ebenfalls auf ein iMSys umsteigen, um von den Vorteilen flexibler Tarife zu profitieren.
Weiterführende Informationen
Für Interessierte, die prüfen möchten, ob sich ein variabler Stromtarif rechnet, steht unter dynamischer Stromtarif ein passender Vergleichs- und Rechner-Service zur Verfügung.