Steckersolargeräte – auch Balkonkraftwerke genannt – werden in Deutschland immer beliebter. Nach Schätzungen sind inzwischen rund eine Million dieser Mini-Solaranlagen in Betrieb. Viele Händler bieten sie inzwischen im Paket mit Batteriespeicher an. Doch die Verbraucherzentrale NRW rät in einer aktuellen Pressemitteilung zur Vorsicht: „Ein Speicher lohnt sich nicht automatisch“, sagt Tobias Ptok, Energieexperte der Organisation.
Ein Standardmodul mit 400 Wattpeak produziert rund 280 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr. Etwa 200 kWh können direkt im Haushalt genutzt werden. Rund 80 kWh werden ohne Vergütung ins Netz eingespeist. Ein Speicher mit zwei Kilowattstunden Kapazität könnte diese Energiemenge theoretisch auffangen. Bei einem Strompreis von 33 Cent pro kWh entspräche das aber nur rund 26 Euro pro Jahr – und die Anschaffungskosten von mindestens 500 Euro würden sich erst nach Jahrzehnten amortisieren.
Wann ein Speicher sinnvoll ist
Interessant wird ein Speicher laut Verbraucherzentrale vor allem dann, wenn mehrere Module vorhanden sind und der Stromverbrauch entsprechend hoch ist. Bei bis zu vier Modulen mit insgesamt 2.000 Wattpeak Leistung steigt die mögliche Eigenversorgung spürbar. Auch Zusatzfunktionen können ein Kaufargument sein: Einige Speicher dienen als Notstromquelle oder lassen sich mobil nutzen, etwa beim Camping.
Verbraucher:innen, die ihre Situation prüfen wollen, können den kostenlosen Steckersolarsimulator der HTW Berlin nutzen. Unter realen Bedingungen wie Stromverbrauch, Ausrichtung und Investitionskosten zeigt er, ob sich ein Speicher lohnt.
Alternative Strategien für Haushalte
Wer seine Stromrechnung spürbar senken möchte, muss nicht unbedingt auf Speicher setzen. Häufig bringt schon ein Anbieterwechsel große Einsparungen. Ein Überblick über die günstigsten Tarife findet sich im Strompreisvergleich.
Auch moderne Tarifmodelle wie dynamische Stromtarife können für Haushalte interessant sein, die flexibel Strom verbrauchen können – etwa beim Laden von E-Autos oder beim Betrieb von Wärmepumpen.