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BGH-Urteil stoppt Sonderregeln für lokale Stromnetze – Verbraucher zahlen bald mehr für Strom

Gemütliches Wohnzimmer – Grundversorgung Strom

Immer mehr Stadtwerke und Vermieter installieren kleine Stromnetze direkt vor Ort – sogenannte Kundenanlagen. Bislang entfiel bei ihnen der teure Netzentgelt-Abzug, wodurch Strom günstiger an Endkunden geliefert wurde. Ein neues Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) macht damit jetzt Schluss

Was hat der BGH entschieden?

Der BGH stuft Lokalnetze, die Strom an eine klar definierte Gruppe von Abnehmern weiterverkaufen, nicht länger als „Kundenanlage“, sondern als reguläres Verteilernetz ein. Damit entfällt das Privileg, keine Netzentgelte erheben zu müssen. Betreiber müssen künftig für jede Kilowattstunde die gleichen Gebühren entrichten wie klassische Netzbetreiber.

Wer ist betroffen?

  • Mehrfamilienhäuser oder Quartierslösungen, in denen Vermieter Strom über kurze Leitungen an die Miet­wohnungen liefern.
  • Balkon- und Dach-Mini-Netze, die kleinere Wohnanlagen oder Gewerbehöfe versorgen.
  • Quartiers- oder Quartalstromprojekte, bei denen lokal erzeugter Ökostrom an eine feste Nutzergruppe verkauft wird.

Ausgenommen bleibt der reine Eigenverbrauch: Wer selbst erzeugten PV-Strom nur fürs eigene Haus nutzt und nicht weiterverkauft, bleibt von den neuen Regeln unberührt.

Warum steigen jetzt die Kosten?

Netzentgelte decken die Kosten für Betrieb, Wartung und Ausbau des allgemeinen Stromnetzes. Fällt das Kundenanlagen-Privileg weg, müssen Betreiber diese Gebühren an ihre Endkunden weitergeben. Das treibt den Kilowattstundenpreis um mehrere Cent in die Höhe – je nach Projekt schnell 10–20 % Mehrkosten.

So schützen Sie sich vor steigenden Energiepreisen

  1. Tarifvergleich starten: Prüfen Sie regelmäßig, ob Ihr Anbieter noch der günstigste ist – zum Beispiel über unseren Strompreisvergleich.
  2. Dynamische Tarife nutzen: Wenn Sie smarte Stromzähler haben, lohnt sich ein dynamischer Stromtarif, um Lastspitzen zu vermeiden und von günstigen Zeiten zu profitieren.
  3. Eigenverbrauch optimieren: Auch ohne Weiterverkauf lohnt es sich, PV-Strom selbst zu nutzen oder in Batteriespeicher zu investieren, um Netzgebühren zu umgehen.