Die Stadtwerke Trier und Stadtwerke Speyer haben in Kooperation mit dem Berliner Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) eine gemeinsame Studie zur regionalen Vermarktung von Photovoltaik-Strom vorgestellt. Ziel der Untersuchung ist es, aufzuzeigen, wie dezentrale Vermarktungsmodelle den wertvollen, lokal erzeugten Grünstrom in der Region halten und gleichzeitig die Energieversorgung stabilisieren können.
Herausforderung: Graustrom statt regionalem Mehrwert
Die Studie macht deutlich, dass der aktuell vorherrschende Rechtsrahmen private Photovoltaik-Anlagenbetreiber dazu zwingt, ihren Strom über zentrale Einspeisevergütungssysteme an große Übertragungsnetzbetreiber zu verkaufen. Dadurch verliert der lokal erzeugte Grünstrom seinen regionalen Mehrwert und wird zu sogenanntem Graustrom – ein Zustand, der die regionale Wertschöpfung und Versorgungssicherheit beeinträchtigt.
Appell an die Politik: Neue Rahmenbedingungen für dezentrale Vermarktung
Die Untersuchung fordert, dass ein passender Rechtsrahmen geschaffen wird, der alternative Vermarktungswege für regional erzeugten Strom ermöglicht. Die Stadtwerke Trier und Speyer betonen, dass innovative, dezentrale Ansätze nicht nur die lokale Wirtschaft stärken, sondern auch die Versorgungssicherheit verbessern. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören eine angepasste Infrastruktur, lokale Preissignale zur Reduzierung von Netzengpässen sowie die gezielte Förderung von Speichern – Maßnahmen, die den regionalen Energiesektor nachhaltig unterstützen könnten.
Ausblick: Chancen für Verbraucher und regionale Wirtschaft
Die Studie zeigt, dass regionale Vermarktungsmodelle erhebliches Potenzial haben, um nicht nur die lokalen Strompreise zu stabilisieren, sondern auch langfristig zu senken. Verbraucher profitieren, wenn der in ihrer Region erzeugte Grünstrom direkt genutzt und vor Ort abgerechnet wird. Gleichzeitig könnten lokale Unternehmen und kommunale Versorger gestärkt werden, was zu einer insgesamt resilienteren Energieversorgung führt.