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Eigener Verbrauch

​Solarstrom im Überfluss – und dennoch steigende Strompreise: Deutschlands Energieparadoxon

Günstige Strompreise suchen

Deutschland erlebt derzeit ein bemerkenswertes Phänomen: Während an sonnigen Tagen überschüssiger Solarstrom ins Ausland exportiert wird, steigen die Strompreise für Verbraucher weiterhin an. Dieses Paradoxon wirft Fragen auf und erfordert eine genauere Betrachtung der aktuellen Entwicklungen auf dem Energiemarkt.

Überproduktion von Solarstrom und negative Strompreise

An besonders sonnigen Tagen produziert Deutschland mehr Solarstrom, als im Inland verbraucht werden kann. Dieser Überschuss führt zu negativen Strompreisen an der Börse, was bedeutet, dass Stromproduzenten zahlen müssen, um ihren Strom ins Netz einspeisen zu dürfen. In solchen Zeiten wird der überschüssige Strom oft kostenlos ins Ausland exportiert.

Steigende Strompreise trotz Überproduktion​

Trotz der Überproduktion erneuerbarer Energien steigen die Strompreise für deutsche Haushalte weiter an. Im ersten Halbjahr 2024 lag der durchschnittliche Strompreis für Haushalte in Deutschland bei 39,51 Cent pro Kilowattstunde, was etwa 37 % über dem EU-Durchschnitt von 28,89 Cent liegt. Diese hohen Preise resultieren aus verschiedenen Faktoren, darunter steigende Netzentgelte, Umlagen und Abgaben.​

Geplante Maßnahmen der Bundesregierung​

Um die Strompreise zu senken, plant die Bundesregierung mehrere Maßnahmen:​

  • ​Senkung der Stromsteuer: Die Stromsteuer soll auf das europäische Mindestmaß reduziert werden.​
  • ​Deckelung der Netzentgelte: Eine Begrenzung der Netzentgelte soll die Kosten für Verbraucher senken.​
  • ​Einführung dynamischer Stromtarife: Durch flexible Tarife können Verbraucher Strom dann nutzen, wenn er besonders günstig ist.​

Diese Maßnahmen könnten den Strompreis um bis zu fünf Cent pro Kilowattstunde reduzieren, was für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.500 Kilowattstunden eine Ersparnis von etwa 225 Euro bedeutet. ​
Mehr zu diesem Thema unter: Union und SPD wollen Stromsteuer senken – Entlastung für Haushalte und dynamische Tarife im Fokus

Langfristige Strompreisentwicklung

Langfristig wird erwartet, dass die Strompreise in Deutschland weiter steigen. Unsere umfassende Studie zur Strompreisentwicklung in Deutschland prognostiziert, dass die Preise bis 2042 auf über 50 Cent pro Kilowattstunde steigen könnten. Diese Entwicklung wird durch Faktoren wie den Ausbau der erneuerbaren Energien, steigende Netzentgelte und Investitionen in die Infrastruktur beeinflusst.

Strompreise im europäischen Vergleich 2024

LandStrompreis (ct/kWh)
Deutschland39,51
Irland37,36
Dänemark37,08
Tschechien33,81
Belgien33,81
Italien33,00
Zypern32,00
Frankreich28,00
Österreich27,00
Niederlande27,00

Individuelle Stromkosten senken

Verbraucher können ihre Stromkosten durch einen Anbieterwechsel oder die Nutzung dynamischer Tarife reduzieren. Unser Strompreisvergleich hilft Ihnen, günstige Tarife in Ihrer Region zu finden. Zudem können Sie mit unserem Rechner für dynamische Stromtarife ermitteln, wie viel Sie durch flexible Tarife sparen können.

Trotz der Herausforderungen auf dem Energiemarkt bieten die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung und individuelle Strategien Möglichkeiten, die Stromkosten zu senken und die Energiewende aktiv mitzugestalten.

Stromrechner