Eine aktuelle Analyse von KfW Research unterstreicht den Einfluss des Preisverhältnisses zwischen Strom und Gas auf die Verbreitung von Wärmepumpen in Deutschland. Der Bericht zeigt, dass eine Reduzierung des Strompreises oder eine Erhöhung des Gaspreises zu einem deutlichen Anstieg des Wärmepumpenabsatzes führen könnte.
Halbierung des Strompreises als Wachstumshebel
In Deutschland lag das Verhältnis von Strom- zu Gaspreis im Jahr 2023 bei etwa vier zu eins. Die Untersuchung deutet darauf hin, dass eine Halbierung des Strompreises – oder alternativ eine Verdopplung des Gaspreises – den Absatz von Wärmepumpen nahezu verdoppeln könnte. Bei einem derzeitigen Absatz von rund 11 Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte wäre somit ein signifikanter Anstieg zu erwarten.
Wärmepumpen im europäischen Vergleich
Die Verbreitung von Wärmepumpen variiert stark in Europa. Während in Ländern wie Norwegen und Schweden ein hoher Anteil an Wohngebäuden mit Wärmepumpen beheizt wird, liegt der Bestand in Deutschland lediglich bei etwa 5 Prozent. Auch der Neuausbau zeigt Unterschiede: In Deutschland werden mittlerweile drei von vier Einfamilienhäusern im Neubau mit Wärmepumpen ausgestattet, während in anderen Ländern deutlich höhere Absatzwerte verzeichnet werden.
Strukturwandel im Neubau
Der Heizungsmarkt befindet sich im Umbruch. Im Jahr 2019 machte die Wärmepumpe nur jeden zehnten verkauften Wärmeerzeuger aus, in den letzten beiden Jahren lag ihr Anteil bereits bei jedem vierten. Insbesondere im Neubau setzt sich dieser Trend immer stärker durch. Der aktuelle Bericht von KfW Research verdeutlicht, dass das Verhältnis von Strom- zu Gaspreis ein entscheidender Faktor für die weitere Verbreitung moderner Heiztechnologien ist – ein Ansatz, der durch Maßnahmen wie einen ansteigenden CO₂-Preis oder attraktive Wärmepumpenstromtarife unterstützt werden kann.