Die Hansestadt Hamburg will deutlich mehr Strom vom eigenen Dach erzeugen. Mit einer neuen Photovoltaik-Strategie soll der Ausbau von Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden stark beschleunigt werden. Ziel ist es, die Solarleistung in den kommenden Jahren zu vervielfachen und langfristig bis zu neun Prozent des Hamburger Strombedarfs mit Sonnenenergie zu decken.
Solar-Offensive auf öffentlichen Gebäuden
Derzeit sind auf Hamburgs öffentlichen Dächern rund 240 Photovoltaikanlagen installiert – genug, um etwa 4.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Laut Umweltsenatorin Katharina Fegebank (Grüne) soll sich diese Zahl schon bis Ende des Jahres nahezu verdoppeln. „Wir wollen den Ausbau jetzt richtig in Serie bringen“, sagte auch Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Künftig solle jede Woche eine neue Anlage ans Netz gehen.
Hamburg sieht dabei nicht nur die Stadtverwaltung, sondern auch Privathaushalte und Vermieter in der Verantwortung. Nach Schätzungen der Umweltbehörde ließe sich mit dem vollen Ausbaupotenzial bis zu zwei Drittel des städtischen Strombedarfs über Photovoltaikanlagen decken.
Hamburg holt auf – aber der Rückstand ist groß
m Vergleich zu anderen Bundesländern hinkt Hamburg beim Ausbau der Solarenergie bislang hinterher. Nur rund drei Prozent der öffentlichen Gebäude verfügen derzeit über eine PV-Anlage. Projekte wie das Forschungszentrum Bahrenfeld, wo eine neue Großanlage rechnerisch 55 Haushalte versorgen kann, sollen nun zeigen, wie groß das Potenzial tatsächlich ist.
Auch wirtschaftlich ist der Ausbau interessant: Mit steigenden Strompreisen wird jede selbst erzeugte Kilowattstunde wertvoller. Ein durchschnittlicher Haushalt kann mit einer Dachanlage seine Stromkosten um bis zu 50 Prozent senken – je nach Verbrauch und Speicherlösung.
Zu unserem Ratgebe: Welche Photovoltaik-Anlage passt zu meinem Dach?
Stadt setzt auf Kooperation mit Bürgern
Damit Hamburgs Solar-Offensive gelingt, setzt der Senat auf Kooperationen mit Energieversorgern und privaten Eigentümern. Vor allem Mehrfamilienhäuser und Gewerbeimmobilien sollen künftig stärker einbezogen werden. Förderprogramme, vereinfachte Antragsverfahren und Mieterstrom-Modelle sollen helfen, die Hemmschwelle für Investitionen zu senken.
Wer bereits Strom selbst produziert oder plant, eine Anlage zu installieren, kann mit einem Stromspeicher noch unabhängiger werden. Mehr dazu lesen Sie in unserem Ratgeber: Photovoltaik und Stromspeicher: Lohnt sich die Kombination?