Ein Blick auf die Jahresrechnung genügt: Wer seinen Strom weiter vom örtlichen Grundversorger bezieht, verschenkt im Schnitt 12 Cent pro Kilowattstunde. Für einen Vierpersonenhaushalt mit 4 000 kWh sind das fast 480 € – jedes Jahr. Trotzdem verharren laut Bundesnetzagentur noch 27 % aller Haushalte in diesem Standardtarif.
Warum Grundversorgung so teuer ist
Der Grundversorger muss Kunden jederzeit beliefern – das Risiko bezahlt man mit Aufschlägen. Die günstigsten Fixtarife starten aktuell bei 28 ct/kWh, während Grundversorger oft über 40 ct/kWh verlangen. Das Preisgefälle wächst, weil Fixpreise seit Jahresbeginn um 8 % gesunken sind, während gesetzliche Entlastungen weiter auf sich warten lassen.
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So setzt sich der Aufpreis zusammen
Jahresverbrauch | Aufschlag Grundversorgung* | Mehrkosten p.a. |
---|---|---|
2 500 kWh (Single) | 12 ct × 2 500 kWh | 300 € |
4 000 kWh (Familie) | 12 ct × 4 000 kWh | 480 € |
6 000 kWh (Wärmepumpe) | 12 ct × 6 000 kWh | 720 € |
*Differenz zum günstigsten Neuvertrag, Juli 2025.
Deutschland zahlt EU-weit die größten Aufschläge
Mit Durchschnittspreisen von 38 ct/kWh liegt Deutschland rund 9 Cent über dem EU-Schnitt. Ein Tarifwechsel halbiert diesen Abstand oft sofort – ohne auf eine verschobene Stromsteuersenkung zu warten.
In drei Schritten raus aus der Preisfalle
- Zählernummer & Verbrauch bereithalten.
- Strompreisvergleich öffnen. Filter auf Preisgarantie ≥ 12 Monate setzen, um Winterspitzen abzudecken.
- Online wechseln. Der neue Anbieter kündigt auf Wunsch beim Grundversorger; Ihre Stromversorgung bleibt unterbrechungsfrei.
Extra-Sparpotenzial für Smart Meter Haushalte
Haushalte mit Smart Meter können auf dynamische Tarife umsteigen. In wind- und sonnenreichen Stunden fällt der Preis oft unter 20 ct/kWh – wer Verbrauch verlagert, spart weitere 100 € pro Jahr.
Wer zusätzlich ein Balkonkraftwerk installiert, erzeugt bis zu 650 kWh Eigenstrom und reduziert die Netzrechnung um weitere 230 € – Förderprogramme gibt’s im Balkon-Ratgeber.