Eine aktuelle Umfrage des Energiedienstleisters Techem zeigt, dass viele Vermieter in Deutschland beim Einbau intelligenter Messsysteme noch zögern. Sowohl private Vermieter als auch gewerbliche Immobilienverwalter geben überwiegend hohe Anschaffungskosten und mangelnde Informationsangebote als Hauptgründe für ihre Zurückhaltung an.
Positive Erwartungen trotz Vorbehalten
Die Umfrage bestätigt, dass eine große Mehrheit der befragten Vermieter – 86 Prozent der privaten und 94 Prozent der gewerblichen – davon ausgeht, dass das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende (GNDEW) den flächendeckenden Einbau von Smart Metern beschleunigen wird. Viele sehen in der präzisen Erfassung von Verbrauchsdaten eine Chance, die Nebenkostenabrechnung zu vereinfachen, den Verwaltungsaufwand zu senken und nachhaltige Ziele zu erreichen.
Hauptgründe für die Zurückhaltung
Trotz des erkannten Potenzials zögern aktuell 33 bis 35 Prozent der Befragten den Einbau, weil sie die Kosten als zu hoch einschätzen oder unzureichende Informationen zum Thema Smart Metering erhalten. Nur wenige – acht Prozent der privaten und 25 Prozent der gewerblichen Vermieter – planen in den nächsten sechs Monaten weitere Ausstattungen. Zudem haben etwa 21 Prozent der ursprünglich geplanten Umrüstungen ihre Vorhaben aufgeschoben, bis sich die politische Lage ändert. Besonders bei privaten Vermietern zeigt sich eine ausgeprägte Zurückhaltung, da knapp die Hälfte angibt, aktuell keine Ausstattung mit Smart Metern zu planen.
Neue Einbaupflicht ab 2025: Hintergründe und Details
Im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung der Energiewende beginnt ab 2025 der verpflichtende Einbau digitaler Stromzähler, sogenannter Smart Meter, in betroffenen Haushalten.
Betroffen sind:
- Haushalte mit einem Jahresstromverbrauch über 6.000 kWh,
- Betreiber von Photovoltaikanlagen ab 7 kW,
- Haushalte mit steuerbaren Geräten wie Wärmepumpen oder Wallboxen.
Die Umstellung erfolgt schrittweise: Betroffene Haushalte werden mindestens drei Monate im Voraus informiert, und der Einbau muss innerhalb von vier Monaten nach Auftragserteilung erfolgen. Bis Ende 2025 sollen rund 20 Prozent der betroffenen Haushalte umgerüstet sein – bis Ende 2030 nahezu alle. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Smart Meter kommen: Was die neue Einbaupflicht für Haushalte bedeutet.
Dynamische Stromtarife als Zusatzoption
Intelligente Messsysteme ermöglichen weit mehr als nur eine präzise Verbrauchserfassung. Sie bilden die Grundlage für dynamische Stromtarife, bei denen die Preise flexibel an den aktuellen Börsenpreisen orientiert sind. Verbraucher können so gezielt von niedrigen Preisen profitieren, indem sie ihren Verbrauch in günstige Zeitfenster verlagern. Einen Vergleich solcher Tarife bietet unser Dynamischer Stromtarif – Sparen Sie Kosten durch flexible Nutzung. Diese Option ist besonders interessant für Haushalte mit flexiblem Verbrauchsverhalten, wie beispielsweise E-Auto-Besitzer oder Nutzer von Wärmepumpen.