Postleitzahl:
Verbrauch pro Jahr:
kWh ▼
1.600 kWh - 1 Pers.
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4.250 kWh - 4 Pers.
Eigener Verbrauch

Checkliste zur Anschaffung einer Photovoltaikanlage

Die Installation einer Photovoltaikanlage bietet Hausbesitzern zahlreiche Vorteile. Neben der Möglichkeit, Stromkosten erheblich zu senken, trägt eine PV-Anlage auch zur Reduzierung der CO₂-Emissionen bei und fördert die Energiewende. Staatliche Zuschüsse und Förderprogramme wie die Einspeisevergütung, zinsgünstige Kredite der KfW und weitere Fördermittel helfen dabei, die Anschaffungskosten zu reduzieren. 

Bevor jedoch die Entscheidung für den Kauf einer PV-Anlage getroffen wird, sollten einige wichtige Schritte berücksichtigt werden. 

Die folgende Checkliste soll Ihnen dabei helfen, den gesamten Prozess der Planung und Installation strukturiert und gut informiert zu gestalten.

    Checkliste Anschaffung einer Photovoltaikanlage

    Jahresstromverbrauch prüfen: Ermitteln Sie, wie hoch Ihr derzeitiger Stromverbrauch ist. Dieser ist meist auf der Jahresabrechnung des Energieversorgers zu finden. Der Verbrauch bestimmt die Größe der Anlage (kWp), die benötigt wird, um den Eigenbedarf zu decken.

    Leistung der PV-Anlage ermitteln: Wie viel Leistung (kWp) sollte die PV-Anlage haben, um Ihren Eigenbedarf zu decken? Faustregel: Pro kWp werden etwa 900 bis 1.100 kWh Strom im Jahr erzeugt.

    Wird ein Batteriespeicher benötigt? Ein Batteriespeicher erhöht den Eigenverbrauch, da überschüssiger Strom gespeichert und bei Bedarf, z. B. nachts, genutzt werden kann. Das ist besonders sinnvoll, da PV-Anlagen tagsüber bei Sonnenschein den meisten Strom erzeugen, während Haushalte oft abends einen höheren Verbrauch haben. Ohne Speicher wird der Überschuss ins Netz eingespeist.

    Tipp: Ein Batteriespeicher kann den Eigenverbrauch von etwa 30 % auf bis zu 70 % erhöhen, wodurch die Einsparungen deutlich steigen

    Dacheignung prüfen: Ist Ihr Dach für eine Photovoltaikanlage geeignet? Die optimale Ausrichtung ist nach Süden, aber auch Dächer mit Ost- oder Westausrichtung können genutzt werden.
    Auf photovoltaik.org finden Sie viele wertvolle Tipps und Verlinkungen, um Ihren Standort zu prüfen inklusive Dach-Ausrichtung und Neigung. 

    Neigungswinkel des Daches: Ein idealer Neigungswinkel für Solaranlagen liegt bei 30-35 Grad, je nach geografischer Lage.

    Schattenquellen identifizieren: Achten Sie auf potenzielle Schattenquellen wie Bäume oder benachbarte Gebäude, die die Effizienz der Anlage reduzieren könnten.

    Hinweis: Schatten auf den Modulen kann den Stromertrag stark mindern, daher sollte eine Schattensimulation in der Planung berücksichtigt werden.

    Holen Sie sich eine unabhängige Beratung bei regionalen Energieagenturen oder Verbraucherzentralen ein. Sie helfen Ihnen, die passende PV-Anlage zu planen und mögliche Förderungen zu identifizieren.

    Fachbetriebe bieten ebenfalls Beratungen an und können eine detaillierte Planung basierend auf Ihren Standortbedingungen vornehmen.

    Prüfen Sie die Kosten für die Beratung: Es gibt staatliche Zuschüsse für Beratungsleistungen, zum Beispiel über die BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle), die bis zu 50 % der Beratungskosten übernimmt.

    Weitere Informationen zu staatlichen Zuschüssen auf der Website der BAFA 

     

    Bundesweite Förderprogramme: Nutzen Sie Förderungen wie den KfW-Kredit 270 für „Erneuerbare Energien – Standard“, der zinsgünstige Kredite für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher ermöglicht.

    Einspeisevergütung: Prüfen Sie, ob die Einspeisevergütung für Ihren Standort attraktiv ist. Diese ist über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantiert und variiert je nach Anlagengröße.

    Einspeisevergütung mit Inbetriebnahme ab 1. August 2024

     
    Leistung der PV-Anlage mit Eigenverbrauch
    (Teileinspeisung)
    ohne Eigenverbrauch
    (Volleinspeisung)
    bis 10 kWp 8,03 Cent/kWh 12,73 Cent/kWh
    Leistungsteil ab 10 bis 40 kWp 6,95 Cent/kWh 10,68 Cent/kWh
    Leistungsteil ab 40 bis 100 kWp 5,68 Cent/kWh 10,68 Cent/kWh

    Weitere Informationen zur EEG-För­de­rung und -För­der­sät­ze

    Regionale Förderprogramme: Prüfen Sie, ob es in Ihrer Region oder Stadt zusätzliche Förderungen gibt. Häufig bieten Städte oder Kommunen Zuschüsse für die Installation von PV-Anlagen. 

    Eine Übersicht über regionale Förderprogramme finden Sie in der Förderdatenbank des Bundes.

    Kosten kalkulieren: Erstellen Sie eine detaillierte Kalkulation der Gesamtkosten für die PV-Anlage und einen möglichen Batteriespeicher. Eine durchschnittliche 5 kWp-Anlage kostet etwa 7.000 bis 9.000 Euro.

    Mögliche Finanzierungsoptionen: Prüfen Sie, ob Sie die Anlage aus Eigenkapital finanzieren können oder ob ein Kredit, z. B. der KfW-Kredit, in Anspruch genommen werden sollte.

    Steuervorteile nutzen: Seit 2023 sind PV-Anlagen und Batteriespeicher mehrwertsteuerfrei, was die Anschaffungskosten deutlich senkt.

    Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Bundesfinanzministerium.

    Beispielrechnung für eine 5 kWp-Photovoltaikanlage:

    In dieser Beispielrechnung gehen wir von einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 5 kWp aus, deren Anschaffungskosten bei 8.000 Euro liegen. Aufgrund der Mehrwertsteuerbefreiung (seit 2023) sparen Sie 19 %, was 1.520 Euro entspricht. Zusätzlich gibt es in diesem Fall eine regionale Förderung von 500 Euro pro kWp, was 2.500 Euro ergibt. Nach Abzug der Mehrwertsteuer und der Förderung bleibt eine Nettoinvestition von 4.000 Euro.

    Der Eigenverbrauch wird auf 30 % des erzeugten Stroms geschätzt, was 1.500 kWh pro Jahr entspricht. Bei einem Strompreis von 35 Cent pro kWh ergibt sich dadurch eine Einsparung von 525 Euro jährlich. Der restliche Strom (70 % oder 3.500 kWh) wird ins Netz eingespeist und mit der Einspeisevergütung von 8,03 Cent pro kWh vergütet, was 281 Euro im Jahr ergibt.

    Insgesamt beträgt die jährliche Einsparung 806 Euro, was dazu führt, dass sich die Anlage nach etwa 5 Jahren amortisiert.

    Position Berechnung Betrag (Euro)
     Anschaffungskosten Gesamtkosten der Anlage 8.000
    Förderung durch Mwst.-Befreiung 19 % von 8.000 Euro -1.520
    Regionale Förderung 5 kWp × 500 Euro -2.500
    Nettoinvestition nach Förderung 8.000 Euro – 1.520 Euro – 2.500 Euro 4.000
    Jährliche Einsparung durch Eigenverbrauch (30 %) 1.500 kWh × 0,35 €/kWh 525
    Einspeisevergütung für nicht genutzten Strom (70 %) 3.500 kWh × 0,0803 €/kWh 281
    Gesamte jährliche Einsparung 525 Euro + 281 Euro 806
    Amortisationszeit 4.000 Euro / 806 Euro ca. 5 Jahre

     

    Mindestens drei Angebote einholen: Lassen Sie sich von mehreren Installationsfirmen Angebote geben, um einen Preisvergleich zu haben. Achten Sie darauf, dass auch die Installation des Stromspeichers mitberücksichtigt wird.

    Bei der Auswahl der richtigen Installationsfirma ist es ratsam, neben den Preisen und technischen Angeboten auch die Bewertungen auf Plattformen wie Google, Trusted Shops oder spezialisierten Bewertungsportalen zu prüfen. Rezensionen bieten wertvolle Einblicke in die Erfahrungen anderer Kunden.

    Es ist jedoch wichtig, kritisch zu bleiben, besonders bei Unternehmen, die ausschließlich positive Bewertungen aufweisen. Es ist heute üblich, dass Unternehmen anwaltlich gegen negative Bewertungen vorgehen, um ihr Image zu schützen. Daher sollte man sowohl die positiven als auch die fehlenden negativen Rückmeldungen hinterfragen und sich ein umfassendes Bild machen.

    Technische Komponenten vergleichen: Vergleichen Sie nicht nur die Preise, sondern auch die verwendeten Module, Wechselrichter und Speicher.

    Tipp: Gute Installationsfirmen unterstützen Sie bei der Beantragung von Fördergeldern und der Einspeisevergütung.

    Antragsfristen beachten: Förderanträge für KfW-Darlehen und die EEG-Einspeisevergütung müssen vor Beginn der Installation eingereicht werden.

    Registrierung im Marktstammdatenregister: Melden Sie Ihre Photovoltaik-Anlage im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur an, um Förderungen zu erhalten.

    Anmeldung unter: www.marktstammdatenregister.de

    Förderanträge: Klären Sie, ob Ihr Installationsbetrieb Sie beim Ausfüllen der Anträge unterstützt.

    Installationsvertrag abschließen: Klären Sie im Vorfeld, welche Arbeiten im Angebot enthalten sind (Gerüstbau, Anschluss an das Netz etc.).

    Termin zur Installation: Stimmen Sie den Installationszeitpunkt ab, sobald alle Genehmigungen und Förderungen gesichert sind.

    Netzanschluss beantragen: „Anschlussbegehrende“ haben einen zivilrechtlichen Anspruch darauf, dass Netzbetreiber ihre EE-Anlagen vorrangig an das Netz anschließen (§ 8 EEG), siehe Link

    Der Anschlussnetzbetreiber ist der Ansprechpartner für EE-Netzanschlussbegehren und Rückfragen sowie bei Verzögerungen. Für die Suche des Ansprechpartners kann auch das gemeinsame Netzportal der Strom-Verteilernetzbetreiber genutzt werden: https://vnbdigital.de/.

    Wartung und Monitoring

    Wartungsintervalle klären:
    Photovoltaikanlagen sind zwar grundsätzlich wartungsarm, jedoch sollte regelmäßig eine Inspektion stattfinden, um die Leistung und Lebensdauer der Anlage zu sichern. Vor allem die Module, Kabelverbindungen und der Wechselrichter benötigen gelegentliche Überprüfung. Es ist ratsam, bei der Installationsfirma nach Wartungsverträgen zu fragen, die regelmäßige Inspektionen und auch die Reinigung der Module beinhalten können. Diese Verträge sichern, dass die Anlage in optimalem Zustand bleibt und mögliche Probleme frühzeitig erkannt werden.

    Monitoring-System installieren:
    Moderne PV-Anlagen bieten digitale Überwachungssysteme, mit denen Sie die Leistung Ihrer Anlage in Echtzeit verfolgen können. Solche Monitoring-Systeme erlauben es Ihnen, die Stromproduktion zu beobachten und gegebenenfalls Abweichungen oder Störungen sofort zu erkennen. Ein solches System kann auch automatisierte Warnungen senden, wenn die Leistung abfällt, sodass Sie zeitnah reagieren können, bevor größere Ertragseinbußen entstehen. So wird die Effizienz Ihrer Anlage langfristig gesichert.

    Strompreisentwicklung

    Eine Studie von stromvermittlung.de Strompreisentwicklung – Analyse & Prognose​ Wie sich...

    Stromrechner

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